20190323 – Baseglia St. Martin Trun
20190324 – Heiligkreuzkirche Chur
20190330 – Pfarrkirche St. Peter und Paul Andermatt
20190331 – St. Franziskus-Kirche Zürich

Die 47. Konzert-Tournee des Chor Gymnasium Kloster Disentis

Letizia Scherrer – Sopran
Marián Krecik – Bassbariton
Orchester Desertina
Benjamin Britten
1913-1976
Young Apollo
Howard Goodall
*1958
Eternal Light: A Requiem
1. Requiem, Kyrie
2. Revelation
3. Litany
4. Hymn
5. Lacrimosa
Arvo Pärt
*1935
Cantus in Memoriam Benjamin Britten
7. Recordare
8. Relevation
9. Agnus Dei
10. In Paradisum, Lux aeterna
Howard Goodall
*1958
Love Divine
Chor des Gymnasiums Disentis auf 47. Tournee

Bereits das 47. Mal begibt sich der Chor des Gymnasiums & Internats Kloster Disentis auf Tournee. Dieses Jahr gastiert der Chor während zwei Wochenenden im März in Trun, Chur, Andermatt und Zürich. Auf dem Programm stehen das Requiem "Eternal Light", 2008 vom britischen Komponisten Howard Goodall für Chor, Soli, Harfe, Klavier und Streicher geschrieben, „Young Apollo“ von Benjamin Britten für Klavier und Streicher sowie „Cantus in Memoriam Benjamin Britten“ von Arvo Pärt für Streicher und Glocke. Den Abschluss des Konzerts bildet «Love Divine», ein weiteres Werk von Goodall, für dessen erfolgreiche Schweizer Erstaufführung sich der Chor des Gymnasium Kloster Disentis im vergangenen Dezember verantwortlich zeigte.

Die Werke

Das Requiem „Eternal Light“ für Chor, Soli (Sopran, Bariton), Harfe, Klavier und Streicher wurde 2008 vom britischen Komponisten Howard Goodall komponiert. Im Gegensatz zur grossen Requiem-Tradition (Mozart, Verdi, Berlioz usw.) weicht die Komposition immer wieder deutlich vom lateinischen Messetext ab oder ergänzt diesen. Goodall integriert zeitgenössische, englische Texte und sieht sich dabei auf der Linie von Brahms, der mit dem Deutschen Requiem tröstend den Hinterbliebenen zur Seite steht.

In unseren Konzerten ersetzen wir Nr. 6 Dies Irae (Tag des Zorns) durch „Cantus in Memoriam Benjamin Britten“ von Arvo Pärt für Streicher und Glocke. Das durch das Sphärische beeindruckende Werk nimmt natürlich Bezug auf das Eröffnungsstück „Young Apollo“ von Benjamin Britten (einer der bedeutendsten englischen Komponisten), obgleich sein Charakter im klaren Gegensatz dazu steht: während „Young Apollo“ von schwärmerischer Jugendlichkeit, Lebendigkeit und euphorischer Ausgelassenheit nur so sprüht und damit unbändig und körperbetont ins Aussen dringt, ist Pärts Werk nach innen gerichtet, wo es subtil, aber inständig und nachhaltig mit steigernder Intensität auf der Seelenebene berührt.
Das Requiem „Eternal Light“ bewegt sich im Raum zwischen den beiden Polen, die durch die Werke von Britten und Pärt gekennzeichnet sind und füllt ihn zuweilen ganz aus. Das Leuchten, welches das gesamte Werk zu durchdringen scheint, zeugt von Trost, Zuversicht, ja der Gewissheit einer anderen Wirklichkeit, welche unsere Vorstellungskraft bei weitem übersteigt.

Der Chor

Der Chor des Gymnasiums & Internats Kloster Disentis zählt mit seinen rund 110 Sängerinnen und Sängern zu den bekanntesten Schulchören der Schweiz und wurde vor vier Jahren mit dem renommierten „Lily Waeckerlin-Preis“ ausgezeichnet. Neben mehreren weltlichen Konzerten in Zusammenarbeit mit der Schule gehören die alljährliche Konzertreihe und die feierliche Gestaltung von Gottesdiensten zu den Hauptaufgaben des Chores. Der Chor gastiert auch an renommierten Orten im Ausland, so im Jahr 2015 im Dom zu Köln und im Kaiserdom zu Speyer. Die Proben finden wöchentlich während der ganzen Schulzeit statt. Das Gymnasium in Disentis setzt grosses Gewicht auf eine ganzheitliche Bildung und gibt dem Chor eine außergewöhnliche Bedeutung. So sind alle Schülerinnen und Schüler, die über eine gute Stimme verfügen, vom ersten Schultag bis zur Matura im Chor engagiert - für die Teilnehmer eine Selbstverständlichkeit und eine edle Pflicht.

Das Orchester

Das professionelle Orchester Desertina besteht aus Freunden des Dirigenten und des Klosters, die aus dem In- und Ausland kommen. Sie treffen sich für die Konzerte in der Fastenzeit und für das Hochamt am Fest der Disentiser Klostergründer St. Placidus und St. Sigisbert. Jenes Fest bildet für die Schülerinnen und Schüler des Internatsgymnasiums den Abschluss des Schuljahres und den Beginn der Sommerferien – und bedeutet für die einheimische Bevölkerung und Pilger aus nah und fern DAS Lokalereignis.

Letizia Scherrer
Sopran

Letizia Scherrer begann ihre Ausbildung am Konservatorium Feldkirch, um sie später in Zürich, an der Samuel-Rubinstein-Akademie in Tel Aviv bei Tamar Rachum und an der Musikhochschule Basel bei Kurt Widmer abzuschliessen. 1999 gab Letizia Scherrer ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen. Im gleichen Jahr war sie in der New Yorker Carnegie Hall mit dem Brahms Requiem zu hören.

Inzwischen kann die Sopranistin auf eine rege Konzerttätigkeit in vielen Ländern Europas, Südamerikas und den USA blicken, wo sie u.a. mit Dirigenten wie Michel Corboz, Marcus Creed, Philippe Herreweghe, Manfred Honeck, Gérard Korsten, Roger Norrington, Helmuth Rilling, Jordi Savall, Wolfgang Sawallisch, Mario Venzago und Jörg-Peter Weigle zusammenarbeitete.

Bei internationalen Wettbewerben erhielt die Sängerin zahlreiche Auszeichnungen: u.a. den 2. Preis beim XI. Internationalen Johann Sebastian Bach Wettbewerb Leipzig, den 1. Preis beim «Franz Schubert und die Moderne 2000» Wettbewerb in Graz und 2003 den hochdotierten Karajan-Preis des Eliette von Karajan Kulturfonds.

Marián Krecik
Bassbariton

Der tschechische Bariton Marián Krejcík, Jahrgang 1978, studierte zunächst Jura und Semiologie in Prag, sang aber damals schon in der Schola Gregoriana Pragensis, mit der er mehrere CDs aufnahm. Sein Gesangsstudium, das er bei Elisabeth Glauser und Björn Waag an der Musik-Akademie Basel absolvierte, schloss er 2009 ab. Regelmässig arbeitet Krejcík mit dem Collegium 1704, mit La Cetra, Le Parlement de Musique, dem Capriccio Basel, der Holland Baroque Society und dem Festival Cultural Origen zusammen.

Als Operninterpret stellte er sich 2008 mit Händels Alcina am Hans-Otto-Theater in Potsdam vor. Er gastierte aber auch am Theater Basel in Purcells The Fairy Queen und am Theater Biel-Solothurn in Rossinis Il turco in Italia. Seit 2013 ist Marián Krejcík fest am Staatstheater Meiningen engagiert, wo er seither als Mozart-Interpret mit dem Papageno und dem Guglielmo, als Olivier in Strauss’ Capriccio und in Werken von Offenbach, Wagner und Lortzing zu erleben war.

Klavier

Praxedis Geneviève Hug erhielt mit 5 Jahren ihren ersten Klavierunterricht. Während vielen Jahren wurde sie von Prof. Theo Lerch, Zürich, unterrichtet. Schon früh erhielt sie wichtige musikalische Impulse und Förderung von Shura Cherkassky, Karl Engel, Alexis Weissenberg, Kristian Zimerman, Pierre Amoyal und Rudolf Baumgartner.

Nachdem sie ihre Studien in der Schweiz mit dem Solistendiplom abschlossen hatte, erhielt sie die Chance an der renommierten Accademia Pianistica „Incontri col Maestro“ Imola unter dem Patronat von Vladimir Ashkenazy zu studieren. Weitere Studien bei Riccardo Risaliti, Florenz.

Praxedis Geneviève Hug kann auf Auftritte auf wichtigen Konzertbühnen wie dem Musikverein Wien, der Tonhalle Zürich, Philharmonie Berlin zurückblicken und Konzertreisen führten sie durch ganz Europa. CD-Einspielungen bei Guild, Paladino, Ars Productions und Sony. Praxedis Geneviève Hug ist Steinway-Artist.

Harfe

Die gebürtige Zugerin erhielt mit 5 Jahren ihren ersten Klavierunterricht. Sie studierte Klavier bei Cécile Hux und Harfe bei Emmy Hürlimann. 1979 schloss sie mit Diplom am Konservatorium in Zürich ab und führte ihr Studium in England weiter. Früher konzertierte sie als Pianistin, jetzt tritt sie seit Jahren als Harfenistin solistisch und in verschiedenen renommierten Ensembles auf.

Seit 2010 verfolgt sie eine internationale Konzerttätigkeit zusammen mit der Pianistin Praxedis Geneviève Hug, unter dem Namen DUO PRAXEDIS. Praxedis Hug-Rütti spielt eine Horngacher Meisterharfe.